Im Blick: Auseinandergehende Ansichten von jungen Frauen und Männern
Equal Pay Day, Care-Arbeit, Frauen in Führungsrollen – Gleichberechtigung ist in vielen Lebensbereichen nach wie vor ein großes Thema. In den aktuellen Ausgaben der Sprachzeitung gibt es einige überraschende und nachdenklich stimmende Erkenntnisse darüber, wie junge Generationen zu diesem Thema stehen.
Der Name des Artikels in der aktuellen Ausgabe der World and Press sagt bereits alles: „Gen Z boys and men more likely than baby boomers to believe feminism harmful“. Einer Umfrage zufolge denken insbesondere junge Männer im Vereinigten Königreich, es sei schwerer, ein Mann zu sein. Ein Fünftel verehrt den frauenverachtenden Influencer Andrew Tate. Normalerweise sind es eher die jüngeren Generationen, die sich verändernde gesellschaftliche Normen befürworten. Hier bildet sich also ein ungewöhnlicher Generationenunterschied heraus.
Auch in der aktuellen Ausgabe der Revue de la Presse gibt es einen Artikel über diese Gegenbewegung der jungen Männer: In „Les jeunes femmes sont de plus en plus progressistes, tandis que les hommes du même âge penchent du côté conservateur“ geht es aber nicht nur um Gleichberechtigung. Eine Umfrage zeigt, dass junge Männer auch in anderen Bereichen konservativer und außerdem populistischen Parteien eher zugewandt sind als junge Frauen. Passend zu diesem Konflikt setzt sich der Artikel „Sur TikTok, le nouvel emblème des féministes est un tableau français du XIXe siècle“ mit einem Trend in den sozialen Medien auseinander, im Zuge dessen junge Frauen ein Gemälde über weibliche Wut als Meme benutzen. Eine positive Meldung kommt hingegen aus Paris: Der Wettbewerb „La Maestra“ möchte Dirigentinnen stärker in den Blickpunkt rücken, wie der Artikel „La Maestra, le concours qui veut sortir les cheffes d’orchestre de l’ombre“ aufzeigt.
Eine Infografik in der aktuellen Ausgabe der Presse und Sprache veranschaulicht, dass vor allem junge Frauen von Gewalt und Anfeindungen im Internet betroffen sind: „Insbesondere junge Frauen erleben Gewalt im Netz“.
Foto: Pixabay