Im Blick: Von Katzenladys, tanzenden Müttern und anderen starken Frauen
Manchmal kristallisieren sich unvorhergesehene Gemeinsamkeiten bei den Sprachzeitungen heraus: In diesem Monat gibt es auch fernab des Weltfrauentags einige Artikel, die Frauen in den Fokus nehmen, in ganz unterschiedlichen Rollen und mit ganz unterschiedlichen Themen. Eine kleine Presseschau rund um die Frau gibt es hier.
In der aktuellen Ausgabe der Revue de la Presse wird ein Programm vorgestellt, bei dem Frauen Frauen helfen: Der Artikel „En Afrique de l’Ouest, des coiffeuses en première ligne face aux troubles de santé mentale“ berichtet von einem Schnellkurs für mehr als 150 Friseurinnen in Togo, Kamerun und Côte d’Ivoire, die nun die erste Anlaufstelle für Frauen mit psychischen Problemen sind. In Regionen, in denen es an Therapeut:innen mangelt, ist das ein wichtiger erster Schritt für das Wohlergehen von Frauen.
Der Artikel „Le Femina: un prix pour l’égalité“ zeichnet die Geschichte des prix Femina nach, der vor 120 Jahren als Reaktion auf die sehr männlich geprägte Preisträger-Auswahl beim legendären Literaturpreis prix Goncourt entstand.
Außerdem in dieser Ausgabe: Das Interview mit dem Titel „Aux yeux des hommes de pouvoir, une femme sans enfant apparaît comme une femme suspecte“ geht dem durch den US-Wahlkampf berühmt gewordenen Begriff „childless cat lady“, oder auf Französisch „vieille fille à chat“, auf den Grund und erläutert, wie dieser, in Abwandlungen, seit Jahrhunderten verwendet wird, um Frauen zu diskreditieren. Mittlerweile haben sich einige Frauen diesen Begriff aber zu eigen gemacht, darunter auch Taylor Swift.
Passend zum Thema US-Wahlkampf und dem jüngsten Wirbel um die Bezeichnung „childless cat lady“ findet sich in der aktuellen Ausgabe der World and Press ein Kommentar rund um die Frage, warum sich selbst ein erzkonservativer US-Richter für Harris ausspricht – zu lesen in „Why did this conservative US judge endorse Kamala Harris?“
Der Artikel „Den Tag zur Nacht machen“ in der aktuellen Ausgabe der Presse und Sprache wiederum dreht sich um eine Idee für Frauen mit Kindern, aber eigentlich auch für Väter, Alleinerziehende und Menschen ohne Kinder: Jede:r, der oder die keine Lust oder Zeit hat, erst in den frühen Morgenstunden in den Club zu gehen, ist bei der Partyreihe „Mama geht tanzen“ willkommen. Hier beginnt die Party schon am frühen Abend – so muss niemand übermüdet in den nächsten Tag starten.
Damit Mädchen und Frauen auch nach längeren Partys nachts sicher nach Hause kommen, gibt es Frauennachttaxis, vorgestellt im Artikel „Sicher ankommen“. Das Angebot gibt es in verschiedenen deutschen Städten.
Im Artikel „Mit gutem Essen in ein neues Leben“ geht es um ein soziales Projekt namens „Chickpeace“, im Rahmen dessen geflüchtete Frauen einen eigenen Cateringdienst auf die Beine gestellt haben und Feste und Veranstaltungen in Hamburg mit Köstlichkeiten aus ihren Herkunftsländern versorgen.
Die aktuelle Ausgabe der Revista de la Prensa beinhaltet mit dem Artikel „Música y memoria de Cecilia“ ein Porträt über die Sängerin Cecilia, die als Ikone der spanischen Musik der 1970er-Jahre gilt und für ihre für die damalige Zeit subversiven Texte bekannt ist.
Foto: Pixabay