Im Blick: Städte im Wandel
Städte erleben weltweit immer mehr Zuzug. Sie sind Projektionsfläche für Träume, bieten Kultur, Abwechslung und Begegnung, werden aber auch oft zu Orten, an denen Konflikte schwelen und brodeln. Man kann dort den Aufstieg schaffen, aber auch durchs soziale Netz fallen. In ihnen werden Innovationen ersonnen, doch angesichts des Klimawandels stehen diese urbanen Hitzeinseln auch vor besonderen Herausforderungen. Grund genug, Städte einmal genau in den Blick zu nehmen – und das tun die Sprachzeitungen in diesem Monat, diesmal unter dem wachsamen Blick eines typischen Stadttiers, der Taube.
Die aktuelle Ausgabe der Revue de la Presse setzt sich mit den aktuellen Ausschreitungen in Frankreich auseinander. Im Artikel „L’utopie envolée des tours Nuages, épicentre des émeutes à Nanterre“ werden die Geschichte und der langsame Verfall des Stadtviertels, in dem der von der Polizei getötete Nahel M. lebte, unter die Lupe genommen. Einst als ein nahezu utopischer Ort konzipiert, hat es über die Jahrzehnte viel von seinen Versprechungen eingebüßt. Unter dem Titel „Les jeunes des quartiers portent les stigmates de la colonisation“ geht es in einem Interview um die historisch bedingten Vorurteile, denen sich Jugendliche aus den banlieues ausgesetzt sehen.
Der Artikel „Un ejemplo de inclusión en un barrio de migrantes en Vitoria“ in der aktuellen Ausgabe der Revista de la Prensa bietet eine optimistischere Perspektive, wie Inklusion und die Überwindung von Sprachbarrieren in einem Stadtviertel mit vielen Menschen mit Migrationshintergrund gelingen können.
Die aktuelle Ausgabe der Presse und Sprache beleuchtet das Thema Stadt aus einer Umweltperspektive. Das Interview auf der Titelseite, „Das werden viele Menschen nicht überleben“, dreht sich um den Temperaturanstieg in deutschen Städten und wie man seine Auswirkungen mildern kann. Konkret wird es im Artikel „Bitte recht klimafreundlich!“ Am Beispiel eines Wiener Stadtteils wird deutlich, wie umweltfreundliche Stadtplanung aussehen könnte.
Grün geht es auch in der aktuellen Ausgabe der Read On zu: Wie sich das urbane Guerillagärtnern im Laufe der Zeit entwickelt hat und welche positiven Effekte es in Städten haben kann, wird im Artikel „Guerrilla gardening“ gezeigt.
Verschiedene Sprachen, verschiedene Länder – das ergibt auch in diesem Monat wieder spannende Blickwinkel auf ein Thema.
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