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Im Blick: Rassismus, Kolonialismus und die Stärkung der Indigenen

Zurzeit gehen Zehntausende Menschen in Deutschland auf die Straße, um gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit zu demonstrieren – Anlass genug für eine länderübergreifende Presseschau zum Thema, denn auch die Sprachzeitungen bilden diesen Themenkomplex ab. In diesem Monat geht es um Rassismus und den Umgang mit der kolonialen Vergangenheit, aber auch um erfreuliche Meldungen zur Stärkung indigener Menschen.

In der aktuellen Ausgabe der Revue de la Presse wird ein Vorfall in der Bretagne beleuchtet, im Zuge dessen ein Magazin zur Zielscheibe rassistischer Kommentare wurde, nachdem es für die Titelseite das Foto eines kleinen Jungen in traditioneller bretonischer Weste ausgewählt hatte – Menschen am rechten Rand war die Hautfarbe des Jungen jedoch nicht hell genug. Der Artikel „En Bretagne, un magazine victime d’une vague de racisme après sa une sur un enfant pas assez blanc pour l’extrême droite“ schildert, dass eine Welle des Rassismus über das Magazin hereinbrach.

Eine positive Entwicklung wird hingegen im Artikel „Les poupées noires jouent à la grande … distribution“ beschrieben: In Frankreich gibt es immer mehr Spielzeughersteller, die der Vielfalt der Hautfarben und Haarpracht Rechnung tragen und Puppen für Kinder mit afrikanischen oder arabischen Wurzeln anbieten, damit diese sich gesehen fühlen und ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln können.

Das koloniale Erbe Frankreichs wird im Artikel „‚Tintin au Congo‘ enfin muni d’une préface sur son contexte colonial“ thematisiert. Der berühmte Comic des belgischen Autors Hergé liegt in einer neuen Version vor, koloriert und mit einem neuen Bild auf dem Buchdeckel, vor allem aber zum ersten Mal mit einem Vorwort, das den Comic in den Kontext seiner kolonialen Entstehungsgeschichte einordnet.

Die aktuelle Ausgabe der World and Press beschäftigt sich im Artikel „Eighty bird species will be renamed to break links with ’slavery and racism'“ mit dem Thema Sklaverei und Rassismus. In den USA und in Kanada bekommen Vogelarten, die nach kontroversen historischen Personen benannt wurden, neue Namen.

Um die Erhaltung einer indigenen Sprache geht es im Artikel „Alaskan teachers visit Texas for help in preserving a Native language“. Dieser begleitet Lehrer:innen aus Alaska, die sich bei einem Besuch eines Schulbezirks in Texas Anregungen und Strategien einholen, die sie nutzen können, um die Yugtun-Sprache zu bewahren, eine Sprache mit nur noch 10.000 Sprecher:innen.

Auch in der aktuellen Ausgabe der Revista de la Prensa geht es um die Stärkung der Indigenen: In einer historischen Entscheidung erhält ein Indio-Volk in Ecuador Jahrzehnte nach seiner Vertreibung das Land seiner Ahnen mit seinen wichtigsten heiligen Stätten zurück, so der Artikel „Una sentencia histórica en Ecuador devuelve a los siekopai la propiedad de su tierra ancestral“.

Foto: Pixabay